Fußball-Weltmeisterschaft 2002

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Fußball-Weltmeisterschaft 2002
2002 FIFA World Cup Korea/Japan
Anzahl Nationen 32 (von 198 Bewerbern)
Weltmeister Brasilien Brasilien (5. Titel)
Austragungsort Korea Sud 1949 Südkorea
Japan Japan
Eröffnungsspiel 31. Mai 2002 (Seoul)
Endspiel 30. Juni 2002 (Yokohama)
Spiele 64
Tore 161 (⌀: 2,52 pro Spiel)
Zuschauer 2.705.197 (⌀: 42.269 pro Spiel)
Torschützenkönig Brasilien Ronaldo (8 Tore)
Bester Spieler Deutschland Oliver Kahn
Bester Torhüter Deutschland Oliver Kahn
Gelbe Karten 266 (⌀: 4,16 pro Spiel)
Gelb-Rote Karten (⌀: 0,09 pro Spiel)
Rote Karten 11 (⌀: 0,17 pro Spiel)
Strafstöße 18 (⌀: 0,28 pro Spiel)
← WM 1998
WM 2006 →

Die Endrunde der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 (englisch FIFA World Cup) war die 17. Ausspielung des bedeutendsten Turniers für Fußball-Nationalmannschaften und fand vom 31. Mai bis zum 30. Juni 2002 erstmals in Asien und auch erstmals in zwei Ländern statt. Südkorea und Japan erhielten überraschend gemeinsam von der FIFA den Zuschlag, nachdem sie sich getrennt beworben hatten.

Weltmeister wurde Brasilien mit dem Torschützenkönig Ronaldo (8 Tore), das sich im Finale gegen Deutschland, welches mit Oliver Kahn sowohl den besten Spieler als auch den besten Torwart des Turniers stellte, durchsetzte. Die Türkei, bei der Hakan Şükür im Spiel um Platz drei gegen Co-Gastgeber Südkorea WM-Geschichte schrieb, als er elf Sekunden nach dem Anstoß das 1:0 erzielte, wurde Dritter. Der andere Co-Gastgeber Japan schied im Achtelfinale aus.

Letztmals war der Titelverteidiger, Frankreich, direkt qualifiziert. Die Franzosen stellten während des Turniers einen Negativ-Rekord auf, da sie als ebenso amtierender Europameister kein einziges Tor erzielten.

Die Gastgeber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Südkoreas Beziehungen zu Japan sind durch die Zeit, in der Korea eine Provinz Japans war (1910 bis 1945), noch immer schwer belastet. Daher gab es schon in der Planungsphase hitzige Diskussionen. Hauptstreitpunkte waren die Reihenfolge der Namen und die Vergabe des Endspiels. Man einigte sich schließlich darauf, dass die Eröffnungsfeier in Seoul und das Endspiel in Yokohama stattfand und dass der koreanische Name zuerst genannt wurde. Die offizielle Turnierbezeichnung lautete daher: 2002 FIFA World Cup Korea/Japan.

Wegen „ihrer ansteckenden Freude, ihrer riesigen Euphorie, ihrer grossen Gastfreundschaft und insbesondere ihrem überaus fairen und freundlichen Verhalten“ erhielten Fußballfamilien von Japan und Südkorea den FIFA-Fairplay-Preis 2002.[1]

Spielorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Spiele der Weltmeisterschaft wurden in jeweils zehn Stadien in je zehn verschiedenen japanischen und südkoreanischen Städten ausgetragen. Nie zuvor gab es bei einer Fußball-Weltmeisterschaft derartig viele Spielorte, die durchweg über modernste Stadien und Verkehrsanbindungen verfügten.

Südkorea[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Busan Daegu Daejeon Gwangju Incheon
Fußball-Weltmeisterschaft 2002 (Südkorea)
Fußball-Weltmeisterschaft 2002 (Südkorea)
Busan-Asia-Main-Stadion Daegu-World-Cup-Stadion Daejeon-World-Cup-Stadion Gwangju-World-Cup-Stadion Incheon-Munhak-Stadion
Kapazität: 56.000 Kapazität: 68.000 Kapazität: 40.400 Kapazität: 43.000 Kapazität: 52.200
3 Vorrundenspiele 3 Vorrundenspiele
Spiel um Platz 3
2 Vorrundenspiele
1 Achtelfinale
2 Vorrundenspiele
1 Viertelfinale
3 Vorrundenspiele
Gesamtzuschauerzahl: 112.235 Gesamtzuschauerzahl: 214.987 Gesamtzuschauerzahl: 96.094 Gesamtzuschauerzahl: 97.929 Gesamtzuschauerzahl: 140.638
Schnitt: 37.412 Schnitt: 53.747 Schnitt: 32.031 Schnitt: 32.643 Schnitt: 46.879
Jeonju Seogwipo Seoul Suwon Ulsan
Jeonju-World-Cup-Stadion Jeju-World-Cup-Stadion Seoul-World-Cup-Stadion Suwon-World-Cup-Stadion Ulsan-Munsu-Fußballstadion
Kapazität: 42.400 Kapazität: 42.300 Kapazität: 70.000 Kapazität: 43.200 Kapazität: 43.600
2 Vorrundenspiele
1 Achtelfinale
2 Vorrundenspiele
1 Achtelfinale
2 Vorrundenspiele (darunter Eröffnungsspiel)
1 Halbfinale
3 Vorrundenspiele
1 Achtelfinale
2 Vorrundenspiele
1 Viertelfinale
Gesamtzuschauerzahl: 91.380 Gesamtzuschauerzahl: 92.102 Gesamtzuschauerzahl: 171.422 Gesamtzuschauerzahl: 148.437 Gesamtzuschauerzahl: 101.336
Schnitt: 30.460 Schnitt: 30.701 Schnitt: 57.141 Schnitt: 37.109 Schnitt: 33.779

Japan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fukuroi Kashima Kōbe Niigata Ōita
Fußball-Weltmeisterschaft 2002 (Japan)
Fußball-Weltmeisterschaft 2002 (Japan)
Shizuoka Stadium Ecopa Kashima Soccer Stadium Kobe Wing Stadium Niigata Stadium Ōita Stadium
Kapazität: 50.600 Kapazität: 42.000 Kapazität: 42.000 Kapazität: 42.300 Kapazität: 43.000
2 Vorrundenspiele
1 Viertelfinale
3 Vorrundenspiele 2 Vorrundenspiele
1 Achtelfinale
2 Vorrundenspiele
1 Achtelfinale
2 Vorrundenspiele
1 Achtelfinale
Gesamtzuschauerzahl: 141.161 Gesamtzuschauerzahl: 106.376 Gesamtzuschauerzahl: 107.591 Gesamtzuschauerzahl: 106.500 Gesamtzuschauerzahl: 118.738
Schnitt: 47.054 Schnitt: 35.459 Schnitt: 35.864 Schnitt: 35.500 Schnitt: 39.579
Osaka Rifu Saitama Sapporo Yokohama
Nagai Stadium Miyagi Stadium Saitama Stadium Sapporo Dome International Stadium Yokohama
Kapazität: 50.000 Kapazität: 49.000 Kapazität: 63.000 Kapazität: 42.000 Kapazität: 70.000
2 Vorrundenspiele
1 Viertelfinale
2 Vorrundenspiele
1 Achtelfinale
3 Vorrundenspiele
1 Halbfinale
3 Vorrundenspiele 3 Vorrundenspiele
Finale
Gesamtzuschauerzahl: 134.310 Gesamtzuschauerzahl: 137.053 Gesamtzuschauerzahl: 221.363 Gesamtzuschauerzahl: 99.226 Gesamtzuschauerzahl: 266.319
Schnitt: 44.770 Schnitt: 45.684 Schnitt: 55.341 Schnitt: 33.075 Schnitt: 66.580

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Insgesamt bewarben sich 198 Nationen um die 32 Endrundenplätze. Für die einzelnen Kontinente waren die Teilnehmerzahlen fest vorgegeben. In einigen Fällen gab es Entscheidungsspiele.

Europa stellte 15 Teilnehmer, davon war Frankreich als Titelverteidiger direkt qualifiziert. WM-Plätze gab es für die ersten vier der südamerikanischen Qualifikationsrunde, der Fünfte musste zwei Ausscheidungsspiele gegen den Sieger der Ozeanien-Gruppe bestreiten. Nord- und Mittelamerika stellte drei Teilnehmer. Für Asien standen neben Japan und Südkorea, die als Gastgeberländer direkt qualifiziert waren, zwei weitere Plätze zur Verfügung. Afrika schickte fünf Mannschaften ins Rennen. Die größte Überraschung der Qualifikation war das Ausscheiden der Niederlande, die hinter Portugal und Irland nur den dritten Platz in ihrer Gruppe belegte. Auch die stärker eingeschätzten Tschechen konnten sich nicht qualifizieren, da sie in den Play-offs der Gruppenzweiten an Belgien scheiterten. Die Türkei erreichte erstmals seit 1954 ein Endturnier. Für China, Slowenien, den Senegal und Ecuador war es die erste WM-Teilnahme überhaupt.

Teilnehmer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Endrunde qualifizierten sich letztlich folgende 32 Nationalmannschaften aus den jeweiligen Kontinentalverbänden:

15 aus Europa Belgien Belgien Danemark Dänemark Deutschland Deutschland England England Frankreich Frankreich
Irland Irland Italien Italien Kroatien Kroatien Polen Polen Portugal Portugal
Russland Russland Schweden Schweden Slowenien Slowenien Spanien Spanien Turkei Türkei
5 aus Südamerika Argentinien Argentinien Brasilien Brasilien Ecuador Ecuador Paraguay 1990 Paraguay Uruguay Uruguay
3 aus Nord- und Mittelamerika Costa Rica Costa Rica Mexiko Mexiko Vereinigte Staaten USA
5 aus Afrika Kamerun Kamerun Nigeria Nigeria Senegal Senegal Sudafrika Südafrika Tunesien Tunesien
4 aus Asien China Volksrepublik Volksrepublik China Japan Japan Saudi-Arabien Saudi-Arabien Korea Sud 1949 Südkorea
Weltkarte der Teilnehmer und deren Platzierungen

Auslosung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Topf 1: Argentinien, Brasilien, Deutschland, Frankreich (A), Italien, Japan (H), Spanien, Südkorea (D)
  • Topf 2: Belgien, Dänemark, England, Irland, Kroatien, Polen, Portugal, Russland, Schweden, Slowenien, Türkei
  • Topf 3: China, Saudi-Arabien, Ecuador, Paraguay, Uruguay
  • Topf 4: Kamerun, Nigeria, Senegal, Südafrika, Tunesien, Costa Rica, Mexiko, USA
  • Die Gruppen A, B, C und D spielten in Südkorea, die Gruppen E, F, G und H in Japan.

Die beiden Gastgeber Südkorea (Gruppe D) und Japan (Gruppe H) sowie Weltmeister Frankreich (Gruppe A) wurden vorab gesetzt.
Die fünf übrigen Gruppen bekamen aus Topf 1 je eine Mannschaft als Gruppenkopf zugelost. Dabei wurde schon vorher festgelegt, dass eine südamerikanische Mannschaft in eine in Japan spielende Gruppe kam und die andere in eine in Südkorea spielende Gruppe.

Aus dem Topf 2 wurden zunächst acht Mannschaften den Gruppenköpfen aus Topf 1 frei zugelost. Die drei übrig gebliebenen Mannschaften aus Topf 2 komplettierten Topf 3.

  • In jeder Gruppe durften maximal zwei europäische Mannschaften stehen. Aus den anderen Kontinenten durfte nur eine Mannschaft in derselben Gruppe sein.
    China spielte aus „geografischen und ökonomischen Gründen“ in Südkorea. Um das asiatische Gleichgewicht zu wahren, spielte deshalb Saudi-Arabien in Japan.

Wegen dieser Einschränkungen wurden aus Topf 3 allen Gruppenköpfen gezielt Mannschaften aus anderen Kontinenten zugelost.
Also europäische Teams nicht zu Frankreich, China nicht zu Südkorea, Paraguay nicht zu Brasilien usw.

Als letzten Schritt wurden die acht Mannschaften aus Topf 4 ohne Einschränkungen den acht Gruppen frei zugelost.

Gruppe A Gruppe B Gruppe C Gruppe D
Frankreich Frankreich Spanien Spanien Brasilien Brasilien Korea Sud 1949 Südkorea
Senegal Senegal Slowenien Slowenien Turkei Türkei Polen Polen
Uruguay Uruguay Paraguay 1990 Paraguay China Volksrepublik Volksrepublik China Vereinigte Staaten USA
Danemark Dänemark Sudafrika Südafrika Costa Rica Costa Rica Portugal Portugal
Gruppe E Gruppe F Gruppe G Gruppe H
Deutschland Deutschland Argentinien Argentinien Italien Italien Japan Japan
Saudi-Arabien Saudi-Arabien Nigeria Nigeria Ecuador Ecuador Belgien Belgien
Irland Irland England England Kroatien Kroatien Russland Russland
Kamerun Kamerun Schweden Schweden Mexiko Mexiko Tunesien Tunesien

Für Informationen zu den einzelnen WM-Gruppen und Kadern der Mannschaften auf den jeweiligen Link klicken.

Vorrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gruppe A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Danemark Dänemark  3  2  1  0 005:200  +3 07
 2. Senegal Senegal  3  1  2  0 005:400  +1 05
 3. Uruguay Uruguay  3  0  2  1 004:500  −1 02
 4. FrankreichFrankreich Frankreich  3  0  1  2 000:300  −3 01
31. Mai 2002, 20:30 Uhr (13:30 Uhr MESZ) in Seoul
Frankreich Senegal 0:1 (0:1)
1. Juni 2002, 18:00 Uhr (11:00 Uhr MESZ) in Ulsan
Uruguay Dänemark 1:2 (0:1)
6. Juni 2002, 15:30 Uhr (08:30 Uhr MESZ) in Daegu
Dänemark Senegal 1:1 (1:0)
6. Juni 2002, 20:30 Uhr (13:30 Uhr MESZ) in Busan
Frankreich Uruguay 0:0
11. Juni 2002, 15:30 Uhr (08:30 Uhr MESZ) in Incheon
Dänemark Frankreich 2:0 (1:0)
11. Juni 2002, 15:30 Uhr (08:30 Uhr MESZ) in Suwon
Senegal Uruguay 3:3 (3:0)

Die erste Überraschung des Turniers war gleich im Eröffnungsspiel der Sieg des Senegal über Titelverteidiger Frankreich. Der Titelfavorit konnte in den drei Vorrundenspielen keinen Treffer erzielen und schied als Letzter der Gruppe A frühzeitig aus dem Turnier aus. Frankreichs Spielmacher Zinédine Zidane konnte verletzungsbedingt nur im letzten Gruppenspiel gegen Dänemark auflaufen. Uruguay scheiterte ebenfalls in der Gruppenphase, obwohl im letzten Gruppenspiel nach einem 0:3-Rückstand noch ein 3:3-Unentschieden erreicht werden konnte.

Gruppe B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. SpanienSpanien Spanien  3  3  0  0 009:400  +5 09
 2. Paraguay 1990 Paraguay  3  1  1  1 006:600  ±0 04
 3. Sudafrika Südafrika  3  1  1  1 005:500  ±0 04
 4. Slowenien Slowenien  3  0  0  3 002:700  −5 00
2. Juni 2002, 16:30 Uhr (09:30 Uhr MESZ) in Busan
Paraguay Südafrika 2:2 (1:0)
2. Juni 2002, 20:30 Uhr (13:30 Uhr MESZ) in Gwangju
Spanien Slowenien 3:1 (1:0)
7. Juni 2002, 18:00 Uhr (11:00 Uhr MESZ) in Jeonju
Spanien Paraguay 3:1 (0:1)
8. Juni 2002, 15:30 Uhr (08:30 Uhr MESZ) in Daegu
Südafrika Slowenien 1:0 (1:0)
12. Juni 2002, 20:30 Uhr (13:30 Uhr MESZ) in Daejeon
Südafrika Spanien 2:3 (1:2)
12. Juni 2002, 20:30 Uhr (13:30 Uhr MESZ) in Seogwipo
Slowenien Paraguay 1:3 (1:0)

Spanien setzte sich in dieser Gruppe mit drei Siegen durch. Es gelang die Revanche gegen Paraguay, gegen das die Selección vier Jahre zuvor gescheitert war. Paraguay konnte sich im Gegensatz zu damals weniger defensivstark präsentieren, aber dank eines 3:1-Sieges in Unterzahl gegen Slowenien kam die Albirroja aufgrund eines mehr erzielten Tores gegenüber Südafrika noch ins Achtelfinale. Südafrika verpasste dies durch die Niederlage gegen Spanien. Südafrikas Spieler wurden über den Zwischenstand aus dem Parallelspiel bewusst nicht in Kenntnis gesetzt. So machten sie gegen Ende der Partie keine großen Anstalten nach vorne zu spielen, da sie nach der Halbzeitführung der Slowenen wohl nicht damit rechneten, noch ein Tor erzielen zu müssen. Slowenien schied als schlechteste europäische Mannschaft in der Vorrunde aus. Nach einem Disput zwischen Trainer Srečko Katanec und Mittelfeldspieler Zlatko Zahovič wurde dieser vorzeitig nach Hause geschickt.

Gruppe C[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Brasilien Brasilien  3  3  0  0 011:300  +8 09
 2. Turkei Türkei  3  1  1  1 005:300  +2 04
 3. Costa Rica Costa Rica  3  1  1  1 005:600  −1 04
 4. China Volksrepublik China  3  0  0  3 000:900  −9 00
3. Juni 2002, 18:00 Uhr (11:00 Uhr MESZ) in Ulsan
Brasilien Türkei 2:1 (0:1)
4. Juni 2002, 15:30 Uhr (08:30 Uhr MESZ) in Gwangju
China Costa Rica 0:2 (0:0)
8. Juni 2002, 20:30 Uhr (13:30 Uhr MESZ) in Seogwipo
Brasilien China 4:0 (3:0)
9. Juni 2002, 18:00 Uhr (11:00 Uhr MESZ) in Incheon
Costa Rica Türkei 1:1 (0:0)
13. Juni 2002, 15:30 Uhr (08:30 Uhr MESZ) in Suwon
Costa Rica Brasilien 2:5 (1:3)
13. Juni 2002, 15:30 Uhr (08:30 Uhr MESZ) in Seoul
Türkei China 3:0 (2:0)

Brasilien schien von allen Titelkandidaten die einfachste Gruppe erwischt zu haben, jedoch erwies sich die Türkei als schwer bespielbarer Gegner. Der brasilianische Sieg war umstritten, da der Unparteiische einige zweifelhafte Entscheidungen traf. Nach einem 1:1 gegen Costa Rica waren die Türken auf Schützenhilfe Brasiliens am letzten Spieltag angewiesen. Nur knapp verpasste die Mannschaft aus Costa Rica, die zwischenzeitlich gegen Brasilien auf 2:3 herangekommen war, den zweiten Achtelfinaleinzug nach 1990. China verlor alle drei Gruppenspiele.

Gruppe D[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Korea Sud 1949 Südkorea  3  2  1  0 004:100  +3 07
 2. Vereinigte StaatenVereinigte Staaten USA  3  1  1  1 005:600  −1 04
 3. Portugal Portugal  3  1  0  2 006:400  +2 03
 4. Polen Polen  3  1  0  2 003:700  −4 03
4. Juni 2002, 20:30 Uhr (13:30 Uhr MESZ) in Busan
Südkorea Polen 2:0 (1:0)
5. Juni 2002, 18:00 Uhr (11:00 Uhr MESZ) in Suwon
USA Portugal 3:2 (3:1)
10. Juni 2002, 15:30 Uhr (08:30 Uhr MESZ) in Daegu
Südkorea USA 1:1 (0:1)
10. Juni 2002, 20:30 Uhr (13:30 Uhr MESZ) in Jeonju
Portugal Polen 4:0 (1:0)
14. Juni 2002, 20:30 Uhr (13:30 Uhr MESZ) in Incheon
Portugal Südkorea 0:1 (0:0)
14. Juni 2002, 20:30 Uhr (13:30 Uhr MESZ) in Daejeon
Polen USA 3:1 (2:0)

Portugal scheiterte nach zwei Niederlagen bereits in der Vorrunde. Im letzten Gruppenspiel gegen Südkorea standen dabei nach zwei Feldverweisen zum Schluss nur noch neun Portugiesen auf dem Platz. Polen zeigte nur im letzten Spiel gegen die USA eine ansprechende Leistung. So waren die beiden favorisierten europäischen Mannschaften ausgeschieden, dem Co-Gastgeber Südkorea gelang erstmals der Einzug in ein WM-Achtelfinale.

Gruppe E[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Deutschland Deutschland  3  2  1  0 011:100 +10 07
 2. Irland Irland  3  1  2  0 005:200  +3 05
 3. Kamerun Kamerun  3  1  1  1 002:300  −1 04
 4. Saudi-Arabien Saudi-Arabien  3  0  0  3 000:120 −12 00
1. Juni 2002, 15:30 Uhr (08:30 Uhr MESZ) in Niigata
Irland Kamerun 1:1 (0:1)
1. Juni 2002, 20:30 Uhr (13:30 Uhr MESZ) in Sapporo
Deutschland Saudi-Arabien 8:0 (4:0)
5. Juni 2002, 20:30 Uhr (13:30 Uhr MESZ) in Kashima
Deutschland Irland 1:1 (1:0)
6. Juni 2002, 18:00 Uhr (11:00 Uhr MESZ) in Saitama
Kamerun Saudi-Arabien 1:0 (0:0)
11. Juni 2002, 20:30 Uhr (13:30 Uhr MESZ) in Shizuoka
Kamerun Deutschland 0:2 (0:0)
11. Juni 2002, 20:30 Uhr (13:30 Uhr MESZ) in Yokohama
Saudi-Arabien Irland 0:3 (0:1)

Die deutsche Mannschaft besiegte Saudi-Arabien klar mit 8:0, erhielt aber im folgenden Spiel gegen Irland in der zweiten Minute der Nachspielzeit noch den Ausgleichstreffer zum 1:1. So konnte die Auswahl von Rudi Völler erst im letzten Gruppenspiel den Einzug in die nächste Runde sicherstellen, als sie in Unterzahl agierend Kamerun mit 2:0 besiegte. Die Iren hatten in der Qualifikation schon überrascht, als sie trotz Gegnern wie Portugal und den Niederlanden kein Gruppenspiel verloren. Durch das 1:1 gegen Deutschland und ein 3:0 gegen Saudi-Arabien und trotz der Suspendierung des Mittelfeldspielers Roy Keane belegte Irland den zweiten Rang vor dem stärker eingeschätzten Afrikameister Kamerun und kam ins Achtelfinale. Saudi-Arabien war die eindeutig schwächste Mannschaft der Gruppe und blieb gänzlich torlos.

Mit insgesamt 16 gelben Karten, darunter pro Team eine gelb-rote, stellte das letzte Spiel der Deutschen gegen die Auswahl aus Kamerun einen Negativ-Rekord auf, der vier Jahre später in der Achtelfinalpartie Portugal – Niederlande eingestellt werden sollte.

Gruppe F[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. SchwedenSchweden Schweden  3  1  2  0 004:300  +1 05
 2. EnglandEngland England  3  1  2  0 002:100  +1 05
 3. Argentinien Argentinien  3  1  1  1 002:200  ±0 04
 4. Nigeria Nigeria  3  0  1  2 001:300  −2 01
2. Juni 2002, 14:30 Uhr (07:30 Uhr MESZ) in Saitama
England Schweden 1:1 (1:0)
2. Juni 2002, 18:30 Uhr (11:30 Uhr MESZ) in Kashima
Argentinien Nigeria 1:0 (0:0)
7. Juni 2002, 15:30 Uhr (08:30 Uhr MESZ) in Kobe
Schweden Nigeria 2:1 (1:1)
7. Juni 2002, 20:30 Uhr (13:30 Uhr MESZ) in Sapporo
Argentinien England 0:1 (0:1)
12. Juni 2002, 15:30 Uhr (08:30 Uhr MESZ) in Miyagi
Schweden Argentinien 1:1 (0:0)
12. Juni 2002, 15:30 Uhr (08:30 Uhr MESZ) in Osaka
Nigeria England 0:0

Titelfavorit Argentinien schied bereits in der Vorrunde aus, da er das Prestigeduell gegen England verlor und auch gegen Schweden nicht zu einem benötigten Sieg kam. Der nach seinem Platzverweis von der WM 1998 viel gescholtene David Beckham erzielte per Elfmeter das Siegtor gegen Argentinien. Durch ein 0:0 gegen Nigeria sicherte sich England den Achtelfinaleinzug. Schweden wurde von den meisten Experten vorher als Außenseiter der Gruppe gesehen, wurde letztlich aber Gruppensieger, während Nigeria diesmal in der Vorrunde ausschied.

Gruppe G[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Mexiko Mexiko  3  2  1  0 004:200  +2 07
 2. Italien Italien  3  1  1  1 004:300  +1 04
 3. Kroatien Kroatien  3  1  0  2 002:300  −1 03
 4. Ecuador Ecuador  3  1  0  2 002:400  −2 03
3. Juni 2002, 15:30 Uhr (08:30 Uhr MESZ) in Niigata
Kroatien Mexiko 0:1 (0:0)
3. Juni 2002, 20:30 Uhr (13:30 Uhr MESZ) in Sapporo
Italien Ecuador 2:0 (2:0)
8. Juni 2002, 18:00 Uhr (11:00 Uhr MESZ) in Kashima
Italien Kroatien 1:2 (0:0)
9. Juni 2002, 15:30 Uhr (08:30 Uhr MESZ) in Miyagi
Mexiko Ecuador 2:1 (1:1)
13. Juni 2002, 20:30 Uhr (13:30 Uhr MESZ) in Oita
Mexiko Italien 1:1 (1:0)
13. Juni 2002, 20:30 Uhr (13:30 Uhr MESZ) in Yokohama
Ecuador Kroatien 1:0 (0:0)

Italien qualifizierte sich als Gruppenzweiter für die Endrunde. Dabei haderten die Italiener vor allem mit einigen Entscheidungen der Schiedsrichter. Mexiko war die positive Überraschung der Gruppe G und wurde Gruppensieger. Der damals amtierende WM-Dritte Kroatien zeigte mit dem Sieg über Italien zwar eine gute Antwort auf die Niederlage gegen Mexiko, aber durch die Niederlage im letzten Gruppenspiel gegen WM-Debütant Ecuador schieden die Kroaten in der Vorrunde aus.

Gruppe H[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. JapanJapan Japan  3  2  1  0 005:200  +3 07
 2. Belgien Belgien  3  1  2  0 006:500  +1 05
 3. RusslandRussland Russland  3  1  0  2 004:400  ±0 03
 4. Tunesien Tunesien  3  0  1  2 001:500  −4 01
4. Juni 2002, 18:00 Uhr (11:00 Uhr MESZ) in Saitama
Japan Belgien 2:2 (0:0)
5. Juni 2002, 15:30 Uhr (08:30 Uhr MESZ) in Kobe
Russland Tunesien 2:0 (0:0)
9. Juni 2002, 20:30 Uhr (13:30 Uhr MESZ) in Yokohama
Japan Russland 1:0 (0:0)
10. Juni 2002, 18:00 Uhr (11:00 Uhr MESZ) in Oita
Tunesien Belgien 1:1 (1:1)
14. Juni 2002, 15:30 Uhr (08:30 Uhr MESZ) in Osaka
Tunesien Japan 0:2 (0:0)
14. Juni 2002, 15:30 Uhr (08:30 Uhr MESZ) in Shizuoka
Belgien Russland 3:2 (1:0)

Russland verlor gegen Japan und Belgien und schied so zusammen mit Tunesien in der Vorrunde aus. Belgien und Japan qualifizierten sich für die nächste Runde, und somit blieb es (bis 2010) dabei, dass noch kein WM-Gastgeber in der ersten Runde gescheitert war.

Finalrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Achtelfinale Viertelfinale Halbfinale Finale
                           
             
 E1: Deutschland Deutschland 1
 
 B2: Paraguay 1990 Paraguay 0  
 Deutschland Deutschland 1
 
   Vereinigte Staaten USA 0  
 G1: Mexiko Mexiko 0
 
 D2: Vereinigte Staaten USA 2  
 Deutschland Deutschland 1
 
   Korea Sud 1949 Südkorea 0  
 B1: Spanien Spanien 21 (3)2
 
 E2: Irland Irland 1 (2)  
 Spanien Spanien 0 (3)
 
   Korea Sud 1949 Südkorea 20 (5)2  
 D1: Korea Sud 1949 Südkorea 121
 
 G2: Italien Italien 1  
 Deutschland Deutschland 0
 
   Brasilien Brasilien 2
 A1: Danemark Dänemark 0
 
 F2: England England 3  
 England England 1
 
   Brasilien Brasilien 2  
 C1: Brasilien Brasilien 2
 
 H2: Belgien Belgien 0  
 Brasilien Brasilien 1
 
   Turkei Türkei 0   Spiel um Platz 3
 F1: Schweden Schweden 1
   
 A2: Senegal Senegal 121  
 Senegal Senegal 0  Korea Sud 1949 Südkorea 2
 
   Turkei Türkei 111    Turkei Türkei 3
 H1: Japan Japan 0
 C2: Turkei Türkei 1  

1 Sieg nach Golden Goal
2 Sieg im Elfmeterschießen

Achtelfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

15. Juni 2002, 15:30 Uhr (08:30 Uhr MESZ) in Seogwipo
Deutschland Deutschland Paraguay 1990 Paraguay 1:0 (0:0)
15. Juni 2002, 20:30 Uhr (13:30 Uhr MESZ) in Niigata
Danemark Dänemark EnglandEngland England 0:3 (0:3)
16. Juni 2002, 15:30 Uhr (08:30 Uhr MESZ) in Oita
SchwedenSchweden Schweden Senegal Senegal 1:2 n.GG. (1:1, 1:1)
16. Juni 2002, 20:30 Uhr (13:30 Uhr MESZ) in Suwon
SpanienSpanien Spanien Irland Irland 1:1 n. V. (1:1, 1:0), 3:2 i. E.
17. Juni 2002, 15:30 Uhr (08:30 Uhr MESZ) in Jeonju
Mexiko Mexiko Vereinigte StaatenVereinigte Staaten USA 0:2 (0:1)
17. Juni 2002, 20:30 Uhr (13:30 Uhr MESZ) in Kobe
Brasilien Brasilien Belgien Belgien 2:0 (0:0)
18. Juni 2002, 15:30 Uhr (08:30 Uhr MESZ) in Miyagi
JapanJapan Japan Turkei Türkei 0:1 (0:1)
18. Juni 2002, 20:30 Uhr (13:30 Uhr MESZ) in Daejeon
Korea Sud 1949 Südkorea Italien Italien 2:1 n.GG. (1:1, 0:1)

England gewann gegen Dänemark, Deutschland knapp gegen Paraguay. Die Spanier führten bis kurz vor Schluss gegen Irland mit 1:0, bevor die Iren mit einem Foulelfmeter ausgleichen konnten. Nach einer torlosen Verlängerung verschossen die Iren im abschließenden Elfmeterschießen drei Elfmeter in Folge, Spanien gewann. Die Schweden schieden gegen Senegal durch ein Golden Goal aus, die Türkei setzte sich mit einem frühen Tor gegen Japan durch. Brasilien gewann gegen Belgien. Umstritten war die Entscheidung des Schiedsrichters, einen Treffer von Marc Wilmots nicht anzuerkennen. Der vorentscheidende zweite brasilianische Treffer fiel erst in der Schlussphase. Die USA setzten sich gegen den leicht favorisierten Nachbarn Mexiko durch.

Italien schied gegen Südkorea durch ein Golden Goal aus; die oft als feldüberlegen eingestuften Italiener konnten ihre Torchancen nicht nutzen. Einige Entscheidungen des Schiedsrichters Byron Moreno sind bis heute umstritten: So erkannte er Italien einen Treffer durch Damiano Tommasi ab und verwies Francesco Totti des Feldes. Im November 2002 wurde Moreno von der FIFA gesperrt.[2][3] 2008 gab Moreno in einem Interview die Fehlentscheidungen zu, machte aber den Linienrichter dafür mitverantwortlich.

Viertelfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

21. Juni 2002, 15:30 Uhr (08:30 Uhr MESZ) in Shizuoka
EnglandEngland England Brasilien Brasilien 1:2 (1:1)
21. Juni 2002, 20:30 Uhr (13:30 Uhr MESZ) in Ulsan
Deutschland Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten USA 1:0 (1:0)
22. Juni 2002, 15:30 Uhr (08:30 Uhr MESZ) in Gwangju
SpanienSpanien Spanien Korea Sud 1949 Südkorea 0:0 n. V., 3:5 i. E.
22. Juni 2002, 20:30 Uhr (13:30 Uhr MESZ) in Osaka
Senegal Senegal Turkei Türkei 0:1 n.GG.

Im Gegensatz zu den vorherigen Endrunden hatte die FIFA den Spielplan so gestaltet, dass die Tableaus voneinander bereits durch die Auslosung getrennt wurden. Da England in der Vorrunde hinter Schweden nur den zweiten Platz belegte, musste man bereits im Viertelfinale gegen Brasilien antreten. Die Engländer erspielten sich zunächst die Führung, als Michael Owen einen Fehler Lúcios ausnutzte. Kurz vor der Halbzeitpause gelang Rivaldo der Ausgleich. Der Siegtreffer für Brasilien fiel nach einem Freistoß aus dem Halbfeld, den Ronaldinho hinter dem etwas zu weit vor dem Tor stehenden David Seaman ins Tor beförderte. Ein paar Minuten später wurde der Torschütze wegen Foulspiels vom Platz gestellt. Die Engländer schafften aber in den verbleibenden 35 Minuten nicht mehr den Ausgleich.

Deutschland setzte sich knapp gegen die spielstärkeren US-Amerikaner durch. Oliver Kahn vereitelte mehrere Torchancen. Noch vor der Halbzeitpause erzielte Michael Ballack per Kopfball nach einer Freistoßflanke den entscheidenden Treffer. Der dominierende amerikanische Spieler auf dem Platz war Claudio Reyna. Um den am 17. Juni verstorbenen Fritz Walter zu ehren, spielte die deutsche Nationalmannschaft mit Trauerflor. Südkorea setzte sich gegen die ohne Raúl angetretenen Spanier durch. Der Schiedsrichter versagte zwei Treffern der Spanier die Anerkennung, was im Nachhinein als Fehlentscheidung gewertet wurde. Die Entscheidung fiel erst im Elfmeterschießen, in dem die Koreaner alle fünf Strafstöße verwandelten. Die Türkei bezwang Senegal durch ein Golden Goal, das sie bereits nach wenigen Minuten in der Verlängerung erzielen konnte.

Halbfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

25. Juni 2002, 20:30 Uhr (13:30 Uhr MESZ) in Seoul
Deutschland Deutschland Korea Sud 1949 Südkorea 1:0 (0:0)
26. Juni 2002, 20:30 Uhr (13:30 Uhr MESZ) in Saitama
Brasilien Brasilien Turkei Türkei 1:0 (0:0)

Die Favoriten Deutschland und Brasilien trafen auf die Außenseiter Türkei und Südkorea. Michael Ballack stoppte nach einem Fehler von Carsten Ramelow einen Südkoreaner mit einem Foul und wurde dafür mit einer gelben Karte verwarnt. Dadurch war er für das nächste Spiel gesperrt, da dies seine zweite gelbe Karte in der Finalrunde war. Ballack überwand in der 75. Minute den koreanischen Torwart im Nachschuss und schoss Deutschland damit ins Finale. Brasilien besiegte die Türkei, auf die es bereits in der Vorrunde getroffen war, mit 1:0 – ohne den gesperrten Ronaldinho. Das Tor schoss Ronaldo in der 49. Minute. Dass zwei Mannschaften aus derselben Vorrundengruppe vor dem Finale aufeinandertrafen, war dem Umstand geschuldet, dass die WM in zwei Ländern stattfand und auf die herkömmliche Überkreuzung, wie bei Weltmeisterschaften üblich, verzichtet wurde.

Spiel um Platz 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

29. Juni 2002, 20:00 Uhr (13:00 Uhr MESZ) in Daegu
Korea Sud 1949 Südkorea Turkei Türkei 2:3 (1:3)

Das Spiel um den dritten Platz bestritten Gastgeber Südkorea und die Türkei. In einem torreichen Spiel gingen die Türken mit 3:2 als Sieger vom Platz. Die Tore für Südkorea schossen Lee Eul-yong (9. Min.) und Song Chong-gug (93. Min.). Für die Türkei trafen Hakan Şükür (1. Min.) sowie zweimal İlhan Mansız (13. und 32. Min.). Hakan Şükürs Tor zum 1:0 nach elf Sekunden war dabei das schnellste Tor in der WM-Geschichte.

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutschland Brasilien Aufstellung
Deutschland
Finale
30. Juni 2002 um 13:00 Uhr MESZ in Yokohama (International Stadium Yokohama)
Ergebnis: 0:2 (0:0)
Zuschauer: 69.029
Schiedsrichter: Pierluigi Collina (Italien Italien)
Spielbericht
Brasilien
Aufstellung Deutschland gegen Brasilien
Aufstellung Deutschland gegen Brasilien
Oliver Kahn (C)ein weißes C in blauem KreisThomas Linke, Carsten Ramelow, Christoph MetzelderTorsten Frings, Jens Jeremies (77. Gerald Asamoah), Dietmar Hamann, Marco Bode (84. Christian Ziege) – Bernd SchneiderOliver Neuville, Miroslav Klose (74. Oliver Bierhoff)
Cheftrainer: Rudi Völler
MarcosLúcio, Edmílson, Roque JúniorCafu (C)ein weißes C in blauem Kreis, Gilberto Silva, Kléberson, Roberto CarlosRonaldinho (85. Juninho Paulista), RivaldoRonaldo (90. Denílson)
Cheftrainer: Luiz Felipe Scolari
Tor 0:1 Ronaldo (67.)
Tor 0:2 Ronaldo (79.)
Gelbe Karten Klose (9.) Gelbe Karten Roque Junior (6.)

Im Finale der Weltmeisterschaft 2002 standen sich die bis dahin erfolgreichsten Mannschaften der WM-Geschichte, Deutschland und Brasilien, erstmals bei einer WM gegenüber. Der Schiedsrichter war Pierluigi Collina.

Das Endspiel konnte Brasilien mit 2:0 für sich entscheiden. Die deutsche Mannschaft zeigte eine gute Leistung und konnte mit den gewohnt starken Brasilianern auch ohne den gesperrten Ballack lange auf Augenhöhe agieren. Nach dem Seitenwechsel gelang Oliver Neuville sogar mit einem Pfostenschuss aus 30 Metern (49. Min.) das erste Ausrufezeichen der zweiten Halbzeit. Im Endeffekt entschieden aber die herausragenden brasilianischen Einzelkönner das Spiel: Ronaldo erzielte in der 67. Minute nach einem Fehler Oliver Kahns, der einen Schuss von Rivaldo aufgrund eines Kapselrisses im Ringfinger der rechten Hand nicht festhalten konnte, das 1:0 und sorgte in der 79. Minute mit dem 2:0 auch für den Endstand. Damit konnte Brasilien auch in Asien und somit auf jedem Kontinent, auf dem bis dahin Weltmeisterschaften ausgetragen wurden, einen Titel gewinnen. Zuvor hatten sie in Europa (1958), Südamerika (1962) sowie Mittel- und Nordamerika (1970 und 1994) gewonnen.

Ehrungen der Finalisten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutsche Nationalmannschaft wurde in Deutschland zur Mannschaft des Jahres, Michael Ballack zum Fußballer des Jahres in Deutschland und Ronaldo zu Europas Fußballer des Jahres sowie FIFA-Weltfußballer des Jahres gewählt. Oliver Kahn wurde zum besten Torhüter und, als erster Torwart überhaupt, zum besten Spieler des Turniers gewählt.

Beste Torschützen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rang Spieler Tore
1 Brasilianer Ronaldo 8
2 Deutscher Miroslav Klose 5
Brasilianer Rivaldo 5
4 Däne Jon Dahl Tomasson 4
Italiener Christian Vieri 4
6 Deutscher Michael Ballack 3
Senegalese Papa Bouba Diop 3
Ire Robbie Keane 3
Schwede Henrik Larsson 3
Türke İlhan Mansız 3
Spanier Fernando Morientes 3
Portugiese Pauleta 3
Spanier Raúl 3
Belgier Marc Wilmots 3
Rang Spieler Tore
15 Mexikaner Jared Borgetti 2
Senegalese Henri Camara 2
Costa-ricaner Rónald Gómez 2
Paraguayer Nelson Cuevas 2
Türke Ümit Davala 2
US-Amerikaner Landon Donovan 2
Spanier Fernando Hierro 2
Japaner Jun’ichi Inamoto 2
Südkoreaner Ahn Jung-hwan 2
US-Amerikaner Brian McBride 2
Engländer Michael Owen 2
Brasilianer Ronaldinho 2
Türke Hasan Şaş 2

Darüber hinaus gab es 79 Spieler mit einem Treffer. Hinzu kamen drei Eigentore.

Torschützenkönig des gesamten Wettbewerbs wurde ebenfalls der Brasilianer Ronaldo mit seinen acht Endrunden-Treffern.

All-Star-Team[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die FIFA wählte 16 Spieler in ein All-Star-Team. Sechs von ihnen hatten am Endspiel teilgenommen (vier brasilianische und zwei deutsche Spieler, außerdem der im Finale gesperrte Michael Ballack).

Torhüter Abwehr Mittelfeld Stürmer

Deutschland Oliver Kahn
Turkei Rüştü Reçber

Brasilien Roberto Carlos
England Sol Campbell
Spanien Fernando Hierro
Korea Sud 1949 Hong Myung-bo
Turkei Alpay Özalan

Deutschland Michael Ballack
Brasilien Rivaldo
Brasilien Ronaldinho
Vereinigte Staaten Claudio Reyna
Korea Sud 1949 Yoo Sang-chul

Brasilien Ronaldo
Deutschland Miroslav Klose
Senegal El Hadji Diouf
Turkei Hasan Şaş

Schiedsrichter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rückblickend auf die Fußball-WM 2002 wurden einige unbefriedigende Schiedsrichterentscheidungen kritisiert. Vor allem Anhänger der Nationalmannschaften Italiens und Spaniens empfanden sich als Opfer von Schiedsrichter-Manipulationen, da ihrer Ansicht nach Italien in drei Spielen hintereinander fünf reguläre Tore aberkannt worden seien und somit Südkoreas Vorstoß bis in das Halbfinale durch Fehlentscheidungen der Schiedsrichter begünstigt wurde.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Deutschlands Sieg im Halbfinale gegen Südkorea gratulierten mehrere spanische und italienische Zeitungen der deutschen Mannschaft.[4] Dieser Argumentation zufolge konnte die Teilnahme Südkoreas am Halbfinale und dem Spiel um den dritten Platz (in Daegu) von den Organisatoren gewinnbringender vermarktet werden.

Seit 1998 wird das FIFA-WM-Turnier mit 32 Mannschaften ausgetragen. Für das Achtelfinale qualifizieren sich stets die acht Gruppensieger und -zweiten, wobei zwei Mannschaften aus derselben Gruppe erst wieder im Finale aufeinandertreffen können. 2002 jedoch sollte verhindert werden, dass die beiden Veranstalter (Japan und Südkorea) zu früh aufeinandertreffen können, wodurch zwei Mannschaften aus der gleichen Gruppe (Brasilien und Türkei) im Halbfinale erneut gegeneinander spielten.

Beklagt wurde, dass während dieser sportlich schlechten Weltmeisterschaft keine Impulse für die Entwicklung des Fußballs in der Zukunft ausgegangen waren. Das wird meist mit dem frühen Ausscheiden vieler Favoriten, wie beispielsweise Frankreichs oder Argentiniens, in Verbindung gebracht. Dieses Ausscheiden wiederum wurde auf die starke nationale und internationale Belastung der vielen internationalen Top-Spieler zurückgeführt.

Ähnlich wie vier Jahre später in Deutschland[5] konnten sich die Gastgeber als überaus begeisterungsfähig und freundlich beweisen, so dass die WM zur Verbesserung des nationalen Images und der nationalen positiven Identität beitrug.[6]

Maskottchen, Lied, Hymne und Spielball[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Maskottchen der WM 2002 waren drei computeranimierte Fantasiefiguren: „Ato“ (Trainer), „Kaz“ und „Nik“ (Spieler). Offizielles Lied der WM war Boom von Anastacia, offizielle Instrumentalhymne Anthem von Vangelis. Der offizielle Spielball der WM hieß „Fevernova“.

Berichterstattung im Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals seit Jahrzehnten war in Deutschland die Weltmeisterschaft nur noch teilweise live im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen. Der Bezahlsender Premiere sicherte sich die Erstausstrahlungsrechte für alle 64 Spiele. Der Privatsender Sat.1 zeigte als Erstverwerter von den ausschließlich im Bezahlfernsehen gezeigten Partien abendliche Zusammenfassungen, selbst allerdings keine Livespiele.[7]

Der Lizenzvertrag mit den öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten ARD und ZDF sah zunächst die Übertragung von 24 Livespielen inklusive aller Begegnungen der deutschen Nationalmannschaft vor. Pro Tag wurde jeweils ein Livespiel gezeigt, über das frei entschieden werden konnte. Dies war während der Vorrunde sowie bei vier der acht Achtelfinals der Fall, wo somit jeweils eine der an einem Tag stattfindenden zwei Begegnungen übertragen wurde. Die ARD sicherte sich außerdem die Rechte an einem zweiten Viertelfinalspiel, sodass statt der ursprünglich verhandelten zwei damit drei von vier Viertelfinals gezeigt wurden und nur die Begegnung England – Brasilien exklusiv von Premiere übertragen wurde. Außerdem wurden die beiden Halbfinals (ARD und ZDF) sowie das Spiel um Platz 3 (ARD) und das Finale (ZDF) frei empfangbar gezeigt.

Da sich die ARD im Laufe des Turniers zusätzlich die Übertragungsrechte für ein zweites Viertelfinale und das Spiel um Platz 3 gesichert hatte, übertrug sie damit insgesamt 14 Spiele live bei durchschnittlich 8,21 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 63,7 Prozent. Das ZDF zeigte 12 Spiele live, unter anderem das Finale mit 26,52 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 88,2 Prozent, und erreichte damit durchschnittlich 10,58 Millionen und einen Marktanteil von 67,0 Prozent.[8]

Beim ZDF moderierte Wolf-Dieter Poschmann im "ZDF WM Studio" in Berlin. Bei jeder Live-Begegnung war der Sender außerdem mit Moderator René Hiepen in einem Präsenter-Studio im Stadion vertreten. Dem Moderator stand dort unter anderem der neue Experte Jürgen Klinsmann zur Seite. Reporter der Live-Spiele im ZDF waren Johannes B. Kerner und Béla Réthy. Bei der ARD kommentierten Wilfried Mohren und Heribert Fassbender die Begegnungen. Moderiert wurden die Sendungen von Gerhard Delling, der von Experte Günter Netzer unterstützt wurde. Im Stadion vor Ort war für den Sender Michael Antwerpes.[9]

Bemerkenswertes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Im Spiel zwischen Kamerun und Deutschland gab der spanische Schiedsrichter Antonio Jesus Lopez Nieto insgesamt 14 Gelbe Karten und zwei weitere Gelb-Rote Karten.
  • Fußball-Bundesligist Bayer 04 Leverkusen hatte mit Lucio einen Weltmeister, mit Michael Ballack, Oliver Neuville, Carsten Ramelow und Bernd Schneider vier Zweitplatzierte und mit Yildiray Bastürk einen Drittplatzierten in seinem Kader.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Fußball-Weltmeisterschaft 2002 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. FIFA Fairplay Preis, Seite 9 (Memento des Originals vom 8. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/de.fifa.com (PDF-Datei; 266 kB), abgerufen am 10. November 2013.
  2. Jubel in Italien: Fifa entreißt Skandal-Referee die Pfeife. In: Spiegel Online. 8. November 2002, abgerufen am 5. Juli 2014.
  3. Christian Witt: Festival falscher Pfiffe. In: Focus. 24. Juni 2002, abgerufen am 5. Juli 2014.
  4. Internationale Pressestimmen: „Die unbesiegbare germanische Seele“. In: Spiegel Online. 26. Juni 2002, abgerufen am 5. Juli 2014.
  5. Arnd Krüger: Sport and Identity in Germany since Reunification. Philip Dine & Seán Crosson (Hrsg.): Sport, representation and evolving identities in Europe. P. Lang, Bern 2010, S. 289–316
  6. John Horne, Wolfram Manzenreiter (Hrsg.): Japan, Korea and the 2002 World Cup. Routledge, London 2013.
  7. WM 2002: Fußball-Berichte erst am Abend. In: faz.net. FAZ, 24. Juni 2001, abgerufen am 13. März 2015.
  8. Fußball-WM 2002: Ein Fernsehhighlight aus Sicht der Zuschauer. In: media perspektiven. media perspektiven, Juli 2002, archiviert vom Original am 2. April 2015; abgerufen am 12. März 2015.
  9. Fußball-WM 2002: ZDF-Programm. In: media Presseportal. Presseportal, Mai 2002, abgerufen am 6. Mai 2019.