Rudolf II. (Ziegenhain)

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Rudolf II. (* um 1132; † nicht vor 1188) war von Juli 1184 bis zu seinem Tod Graf von Ziegenhain.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rudolf war der zweite Sohn des Grafen Gottfried I. von Ziegenhain und Wegebach (um 1100–1158). Sein älterer Bruder Gozmar III. (um 1130–1184) folgte dem Vater als Graf von Ziegenhain und Domvogt von Fulda. Als Gozmar am 26. Juli 1184 beim Erfurter Latrinensturz ums Leben kam, beerbte ihn Rudolf.

Er musste jedoch schon bald eine erhebliche Schmälerung seines Besitzes hinnehmen, als seine Nichte Liutgart (Lukardis), Gozmars Erbtochter, im Jahre 1185 Friedrich von Thüringen (um 1155–1229) heiratete, den dritten Sohn des Landgrafen Ludwig II. von Thüringen aus dem Geschlecht der Ludowinger. Friedrich kam dadurch in den Besitz der Herrschaft Wildungen und wurde 1186 als Gozmars Nachfolger als Graf von Wildungen, nomineller Graf von Ziegenhain und Wegebach, und Vogt zu Staufenberg und Reichenbach förmlich bestätigt. Mit der Herrschaft Wildungen verloren die Ziegenhainer wichtigen Allodbesitz in Nordhessen an die Ludowinger, die 1137 bereits die Gisonen (und mit letzteren auch die Grafen Werner) beerbt hatten.

Ehe und Nachkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rudolf heiratete um 1155 Mechthild, die Schwester des Grafen Berthold II. von Nidda. Mit dieser hatte er folgende Kinder:

Nachfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Rudolfs Tod folgte ihm Gottfried II. als regierender Graf von Ziegenhain. Auf diesen folgte sein Bruder Ludwig I., der im Jahre 1205 über seine Mutter auch die Grafschaft Nidda von seinem Onkel Berthold II. erbte.

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Giso könnte identisch sein mit dem gleichnamigen Abt (1215/1236) des Klosters Breitenau.
  2. Ulrich II. von Hagen-Münzenberg überließ am 20. Januar 1252 das Gut und die baulichen Reste des aufgegebenen Benediktinerklosters Patershausen, die in seiner Herrschaft Babenhausen lagen, der Schwester seiner Mutter, Lukardis von Ziegenhain, und seiner eigenen Schwester Lukardis von Münzenberg, um dort ein Kloster zu gründen.
  3. Gestiftet 1045 von Kaiser Heinrich III. und dessen Frau Agnes (Eduard Crusius: Geschichte der vormals kaiserlichen freien reichsstadt Goslar am Harze. Erste Lieferung, 1842, S. 32

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Martin Röhling: Die Geschichte der Grafen von Nidda und der Grafen von Ziegenhain. (= Niddaer Geschichtsblätter 9.) Hrsg.: Niddaer Heimatmuseum e.V., Nidda, 2005, ISBN 3-9803915-9-0.
VorgängerAmtNachfolger
Gozmar III.Graf von Ziegenhain
11841188
Gottfried II.