Peter I. von Courtenay

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Darstellung Peters in einer Handschrift aus dem 14. Jahrhundert

Peter von Frankreich (franz.: Pierre Ier de France, seigneur de Courtenay; * um 1126; † zwischen 1180 und 1183 in Palästina) war ein Prinz aus der Dynastie der Kapetinger und als Peter I. Herr von Courtenay, Champignelles, Montargis, Château-Renard, Tanlay, Charny und Chantecoq. Er ist der Stammvater des jüngeren Hauses Courtenay.

Peter war ein jüngerer Sohn des Königs Ludwig VI. des Dicken von Frankreich und dessen zweiter Ehefrau Adelheid von Maurienne.

Ehe und Herr von Courtenay[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen Peters I. als Herr von Courtenay

Zwischen 1150 und 1153 heiratete er Elisabeth von Courtenay, eine Tochter des Herren Rainald von Courtenay († 1194) und dessen Ehefrau Helvis von Donjon. Die Familie seiner Frau gehörte jenen Burgherren an, welche zu Beginn des 12. Jahrhunderts in einer erbitterten Opposition zu König Ludwig VI. standen und von diesem militärisch unterworfen wurden. Etwa um die Zeit der Hochzeit zog sein Schwiegervater Rainald mit seinen Söhnen nach England, wo er in zweiter Ehe Hawise von Avranches, die Herrin von Okehampton, heiratete und zum Stammvater der Courtenays von Devon wurde. Was ihn dazu bewog, ist unklar, möglicherweise war Rainald ein Anhänger der Eleonore von Aquitanien und zog es vor, sich nach deren Scheidung von König Ludwig VII. von Frankreich (1152) ihr und ihrem zweiten Ehemann König Heinrich II. von England anzuschließen.

Jedenfalls gelangte Peter so in den Besitz und an das Wappen der Familie, in die er eingeheiratet hatte. Sein Bruder, König Ludwig VII., bestätigte ihm die Lehen und gab im darüber hinaus die Herrschaften Tanlay, Charny und Chantecocq.

Über Peters Amtszeit ist wenig bekannt, außer dass er 1179 dem Ort Montargis Stadtrechte gewährte und die gleichnamige Burg erbaute.

Kreuzzug und Tod[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1179 erreichte Peter als Kreuzritter, zusammen mit dem Grafen Heinrich I. von Champagne und dem Bischof Philipp von Beauvais, das Heilige Land. Ihre Ankunft bewog den Ayyubiden-Sultan Saladin, seine Offensive gegen das Königreich Jerusalem abzubrechen, die er nach seinem Sieg am Litani-Fluss im Jahr zuvor geplant hatte.[1] Stattdessen griff er die Burg an der Jakobs-Furt an und eroberte sie.

Peter starb im Heiligen Land, zwischen März 1180 und April 1183. Seine Gebeine wurden anscheinend nach England überführt und in der Kathedrale von Exeter begraben. Seine französischen Besitzungen vererbte er an seine beiden ältesten Söhne Peter (II.) und Robert.

Nachkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Elisabeth hatte er zehn Kinder:

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vgl. Steven Runciman: Geschichte der Kreuzzüge. C.H. Beck, München 1978, S. 722

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

VorgängerAmtNachfolger
RainaldHerr von Courtenay
Herr von Montargis
(de iure uxoris)
um 1152–1181
Peter II.
RainaldHerr von Champignelles
Herr von Château-Renard
(de iure uxoris)
um 1152–1181
Robert
französische Krondomäne
(Ludwig VII.)
Herr von Chantecoq
Herr von Charny
um 1152–1181
Robert
französische Krondomäne
(Ludwig VII.)
Herr von Tanlay
um 1152–1181
Peter II.