Liutberga

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Liutberga (auch Liutperga, Liutpirc, Liutburc; * vor 750; † nach 788), Herzogin von Bayern, war die Tochter des Langobardenkönigs Desiderius und dessen Ehefrau Ansa.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie wurde wohl 763[1] aus politischen Gründen mit Tassilo III., dem Herzog der Bayern aus dem Geschlecht der Agilolfinger, verheiratet, um das bayrisch-langobardische Bündnis zu festigen. Mit ihm hatte sie zwei Söhne, Theodo III. und Theodebert, sowie die beiden Töchter Cotani und Hrodrud.[2]

Ehe mit Herzog Tassilo[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Liutberga stiftete gemeinsam mit ihrem Mann Tassilo im Jahre 777 einen Kelch, der sich heute im Stift Kremsmünster befindet

Wahrscheinlich im Jahr 777 stifteten Liutberga und Tassilo dem Stift Kremsmünster den sogenannten Tassilokelch der die Inschrift trägt: „TASSILO DVX FORTIS + LIVTPIRC VIRGA REGALIS“, übersetzt: „Tassilo, tapferer Herzog + Liutpirg, königlicher Spross“. Liutberga wurde für den Untergang ihres Mannes mitverantwortlich gemacht, da sie Tassilo III. gegen die Franken aufgehetzt haben soll. Deswegen wurde sie von zeitgenössischen Chronisten als „böses, gottverhasstes Weib“ bezeichnet.[3] Nachdem Tassilo III. 788 von Karl dem Großen abgesetzt worden war, wurden er, Liutberga und ihre Kinder in verschiedene Reichsklöster verbannt. Liutberga starb vermutlich vor 794, da auf der Frankfurter Synode, vor der sich Tassilo nochmals verantworten musste, von ihr nichts erwähnt wurde.[2]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Von der älteren Forschung wurde das Hochzeitsdatum zwischen 764 und 769 angenommen, vergl. Ludo Moritz Hartmann: Geschichte Italiens im Mittelalter Bd. II Teil 2, S. 271
  2. a b Martina Hartmann: Die Königin im frühen Mittelalter, Kohlhammer, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-17-018473-2, S. 56ff
  3. Einhard: Vita Caroli Magni XI und Annales regni Francorum zum Jahr 788

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]