Johann Karl (Pfalz-Gelnhausen)

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Johann Karl

Johann Karl von Pfalz-Gelnhausen (* 17. Oktober 1638 in Bischweiler; † 21. Februar 1704 in Gelnhausen) war Pfalzgraf bei Rhein, Herzog in Baiern, von Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld zu Gelnhausen, Graf zu Veldenz und zu Sponheim. Er ist der Stifter der Linie der Herzöge in Bayern.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Karl war der jüngste Sohn des Pfalzgrafen Christian I. von Zweibrücken-Birkenfeld-Bischweiler aus dessen Ehe mit Magdalena Katharina (1606–1648), Tochter des Pfalzgrafen und Herzogs Johann II. von Zweibrücken. Gemeinsam mit seinem älteren Bruder Christian, wurde er durch Philipp Jacob Spener ausgebildet und studierte später an der Universität Straßburg. Danach unternahmen die Brüder eine 5-jährige Kavalierstour, die sie unter anderem nach Frankreich, Holland, England, Schweden und in die Schweiz führte.

Als schwedischer Reiteroberst beteiligte er sich an der Seite seines entfernten Vetters Karl X. von Schweden am Krieg gegen Dänemark und kämpfte später gegen die Türken in Ungarn. In holländischen Diensten nahm er 1674 an der Schlacht bei Seneffe teil und erhielt den Rang eines ersten Heerführers. Danach verließ er den Militärdienst und zog sich nach Gelnhausen zurück. Dieses wurde ihm in Verträgen mit seinem Bruder Christian 1681 und 1683 als Deputat überlassen.[1] In Gelnhausen erwarb er den, mit Grundstücken und Gärten ausgestatteten, so genannten Fürstenhof.

Ehen und Nachkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Karl heiratete in erster Ehe 1685 in Weikersheim Sophie Amalie von Pfalz-Zweibrücken (* 15. Dezember 1646; † 20. November 1695), Tochter des Pfalzgrafen Herzogs Friedrich von Zweibrücken und Witwe des Grafen Siegfried von Hohenlohe-Weikersheim (* 28. August 1619; † 26. April 1684), mit der er eine Tochter hatte:

Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er am 28. Juli 1696 morganatisch Esther-Maria von Witzleben (1665–1725), die Tochter des Freiherren Georg Friedrich von Witzleben zu Elgersburg. Er schloss mit seinem Bruder Christian einen Vertrag über die Erbfolge. Danach bemühte er sich, seine Frau zur Reichsgräfin zu erheben und so den Vertrag wieder aufzuheben, starb aber, bevor er sein Ziel erreichte. Seine Witwe klagte 1708 vor dem Reichshofrat. 1715 wurden ihr und ihren Kindern alle Privilegien eingeräumt, sodass die Erbreihe der späteren (1799) Herzöge in Bayern bestehen konnte. Das Paar hatte folgende Kinder:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Nathanael von Schlichtegroll: Genealogische lebens-skizzen der vorfahren des bayerischen königs-hauses bis auf Otto den Grossen von Wittelsbach, J. Rösl, 1842, S. 57
  • Johann Samuel Ersch: Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste: in alphabetischer Folge. Section 2, H - N ; Theil 21, Johann (Infant von Castilien) - Johann-Boniten, Teil 2, Band 21, Gleditsch, 1842, S. 189
  • Maximilian V. Sattler: Lehrbuch der bayerischen Geschichte, Lindauer, 1868, S. 412 Digitalisat
  • Philipp Kasimir von Heintz: Das ehemalige Fürstenthum Pfalz-Zweybrücken und seine Herzoge, S. 109f
  • Geschichte der Familie von Witzleben › Die Elgersburger Linie › Zweite Abtheilung. Die Elgersburger Linie. › Nachkommen des Pfalzgrafen Johann Carl zu Birkenfeld-Gelnhausen, Stammbaum

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Michael Masson: Das Königshaus Bayern, Verl. des Hrsg., 1854, S. 168