Hans Oliva-Hagen

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Hans Oliva-Hagen (* 14. April 1922 in Berlin-Nikolassee als Hans Hagen;1992) war ein Journalist, Schriftsteller und Drehbuchautor in der DDR, der unter den Pseudonymen Hans Oliva und John Ryder schrieb. Zu seinen wichtigsten Werken zählt seine Mitarbeit an den Drehbüchern zu dem DEFA-Film Karbid und Sauerampfer (1963) und dem fünfteiligen DDR-Fernsehfilm Gewissen in Aufruhr (1961).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hans Hagen entstammte als Enkel von Carl Hagen einer Kölner Bankiersfamilie und wurde als Sohn des Nationalökonomen und Bankarchivars Hermann Hagen geboren. Er besuchte ein Internat in der Schweiz, das er aber nach Abschluss der Volksschule verlassen musste.

1937 begab er sich nach Spanien und meldete sich als Freiwilliger bei den Internationalen Brigaden, die auf Seiten der republikanischen Regierung Spaniens gegen die Putschisten unter General Franco kämpften, wurde aber wegen seines jugendlichen Alters abgelehnt. Daraufhin zog er nach Frankreich, wo er in Marseille u. a. als Hafenarbeiter arbeitete. Seit 1940 lebte er wieder in Berlin und war im Widerstand gegen die Nazis aktiv. 1941 wurde er bei einer illegalen Flugblattaktion von der Polizei verhaftet und in die Strafanstalt Moabit eingesperrt. Bei einem Fluchtversuch von der Domäne Dahlem, wo er als Gefängnis-Erntehelfer eingesetzt war, wurde er erwischt und schwer misshandelt. 1945 erstürmte die Rote Armee das Gefängnis Moabit, und er wurde befreit.

Hans Hagens Vater, den die Nazis rassisch als Juden betrachteten, wurde bei der Sonderaktion gegen Juden vom 27./28. Mai 1942, einer Reaktion der Nazis auf das Attentat auf Heydrich, von Berlin in das KZ Sachsenhausen verschleppt und dort am 29. Mai 1942 ermordet.

Nach Ende des Weltkrieges lebte Hans Hagen im von der Sowjetunion verwalteten Ostteil Berlins, trat der SED bei – aus der er später wegen geäußerter Kritik ausgeschlossen wurde – und war zunächst in der Verwaltung bei Rundfunk und Presse tätig. Seit 1952 war er freiberuflicher Journalist und Schriftsteller.

Am 4. Mai 1954 heiratete er in Berlin-Prenzlauer Berg die Schauspielerin Eva-Maria Hagen. Die Ehe wurde 1959 geschieden. Die am 11. März 1955 geborene gemeinsame Tochter Catharina „Nina“ Hagen blieb nach der Scheidung bei der Mutter.

Filmographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1955: Das Stacheltier – Folge 41: Das Haushaltswunder (Idee)
  • 1958: Im Sonderauftrag (Drehbuch mit Heinz Thiel)
  • 1961: Gewissen in Aufruhr, TV-Roman in 5 Teilen (Drehbuch mit Günter Reisch und Hans-Joachim Kasprzik)
  • 1962: Die letzte Chance (Drehbuch)
  • 1963: Karbid und Sauerampfer (Drehbuch mit Frank Beyer)
  • 1963: Drei Kriege. 1. Tauroggen, DDR-Fernsehfilm (Drehbuch mit Roland Gräf und Norbert Büchner)
  • 1963: Der andere neben dir (Drehbuch mit Ulrich Thein und Hartwig Strobel)
  • 1964: Drei Kriege. 2. Hinter den Fronten, DDR-Fernsehfilm (Drehbuch mit Roland Gräf und Norbert Büchner)
  • 1965: Drei Kriege. 3. In Berlin, DDR-Fernsehfilm (Drehbuch mit Roland Gräf und Norbert Büchner)
  • 1966: Trick 17b, DDR-Fernsehfilm (Dramaturgie)
  • 1966: Asse (Drehbuch mit Karl Gass)

Bibliographie (Auszug)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1961 Nationalpreis der DDR 1. Klasse für Kunst und Kultur (im Kollektiv für das Drehbuch zu Gewissen in Aufruhr)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]