Gabriel Báthory

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Gabriel Báthory

Gabriel Báthory (* 15. August 1589 in Großwardein (ung. Nagyvárad), Komitat Bihar; † 27. Oktober 1613 ebd.) war ein siebenbürgischer Fürst aus dem Haus Báthory und regierte von 1608 bis 1613. Er war mit Anna Horváth[1] verheiratet.

Gabriel Báthory war der Sohn von István Báthory de Somlyó[2] und dessen Ehefrau Zsuzsanna Bebek de Pelsőc († 1595). Nach dem frühen Tode beider Eltern geriet Gabriel zusammen mit seiner jüngeren Schwester Anna unter die Vormundschaft ihres mächtigen Onkels István Báthory de Ecsed[3] und lebte bis zum Jahre 1605 in der Wasserburg Ecsed. Der Onkel, ein strenggläubiger Kalvinist veranlasste auch, dass Gabriel (gemeinsam mit seiner Schwester Anna) vom Katholizismus zum evangelisch-reformierten Glauben konvertierten. Da István Báthory de Ecsed keine Nachkommen hatte, erbten die beiden Waisen dessen riesiges Vermögen.

Nachdem 1606 mit dem Frieden von Zsitvatorok der Krieg zwischen den Habsburgern und den Türken zu Ende gegangen war, Fürst Stephan Bocskay plötzlich gestorben war und sich Sigismund Rákóczi I. nicht an der Macht hatte halten können, gelang es Gabriel Báthory, die Führung in Siebenbürgen zu übernehmen.

Er nutzte das Machtvakuum und baute so seine eigene Macht aus. Er war für seine Feindlichkeit gegenüber den Siebenbürger Sachsen bekannt. Daher besetzte er 1610 Hermannstadt und ließ es plündern. Dem Kronstädter Stadtrichter Michael Weiß gelang es jedoch, den Widerstand zu organisieren, so dass am 16. Oktober 1612 die Truppen des Fürsten in der Schlacht bei Marienburg geschlagen wurden. In dieser Schlacht starben neben Michael Weiß auch 39 Schüler des Kronstädter Honterus-Gymnasiums.

Gabriel Bathory wurde 1613 als Fürst von Siebenbürgen vom Landtag in Weißenburg (heute Alba Iulia) abgewählt. Gabriel Bethlen wurde zum neuen Fürsten von Siebenbürgen bestimmt und blieb es bis zu seinem Tod im Jahr 1629. Gabriel Báthory wurde kurz nach seiner Abwahl von Heiducken mit Hilfe von Mitgliedern seiner Leibgarde erschlagen. Der Anführer der Mörder war ein ehemaliger Vertrauter des Fürsten, András Ghiczy († 1614). Nach dem Attentat wurde Ghiczy im Auftrag von Gabriel Bethlen festgenommen und auf die Festung Fogarasch gebracht. Dort wurde er auf Weisung des Fürsten gefoltert und im Jahre 1614 hingerichtet. Auch seine drei Mitverschwörer, die Heiducken Gergely Ladányi, János Szilássy und Balázs Zámbó wurden nach der Tat hingerichtet.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Anna Horváth (*~1590, † ~1628) wurde um das Jahr 1607 mit Gabriel Báthory verheiratet. Sie war die Tochter von György Horváth und Kristina geb. Bocskai. Krisztina war die Nichte von Stephan Bocskai der Fürst von Siebenbürgen war. Die Ehe blieb kinderlos. Nach dem gewaltsamen Tode von Gabriel Báthory heiratete sie im Jahre 1618 den Kanzler Siebenbürgens István Kendi (†~1628) und trat zum katholischen Glauben über.
  2. István Báthory de Somlyó (* 1553; † 1601) war der Neffe von István Báthory, König von Polen. Er war Obergespan des Komitates Kraszna.
  3. István Báthory de Ecsed (* um 1555; † 25. Juli 1605 in Ecsed) war ab 1586 bis zu seinem Tode Landesrichter im Königreich Ungarn. Nach dem Palatin war das das zweithöchste Amt im Königreich Ungarn.
VorgängerAmtNachfolger
Sigismund Rákóczi I.Fürst von Siebenbürgen
1608–1613
Gabriel Bethlen