Cuno von Rantzau

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Cuno von Rantzau, auch Kuno von Rantzau, vollständig Cuno Wilhelm Hermann Karl Gustav von Rantzau (* 6. September 1864 in Celle; † 17. Dezember 1956 in Vrestorf, heute Ortsteil von Bardowick) war ein deutscher Offizier und Hofbeamter.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cuno von Rantzau entstammte dem nicht-gräflichen Zweig des schleswig-holsteinischen Equites-Originarii-Geschlechts Rantzau und war der älteste Sohn des Oberappellationsgerichtsrats am Oberappellationsgericht Celle Adolph August Carl von Rantzau (1820–1870) und seiner Frau Ida Adelaide, geb. von Anderten (1827–1878).

Er besuchte das Gymnasium Ernestinum Celle, das Kadettenhaus Schloss Plön und die Preußische Hauptkadettenanstalt in Berlin-Lichterfelde. Nach mehreren Verwendungen als Offizier wurde er als Hauptmann Flügeladjutant des Großherzogs Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin. Mit dessen Volljährigkeitserklärung und vollem Regierungsantritt 1901 wechselte von Rantzau in den Hofdienst als Hofchef des bisherigen Regenten Herzog Johann Albrecht. Am 9. April 1901 ernannte ihn Friedrich Franz zum Kammerherrn.[1] 1905 wurde er Hofmarschall für die Hofhaltung von Herzog Johann Albrecht. Dieser nahm ihn mit nach Braunschweig, als er von 1907 bis 1913 Regent des Herzogtums Braunschweig war. In dieser Zeit war Cuno von Rantzau auch beauftragt mit den Geschäften des braunschweigischen Oberhofmeisters der Regentin Elisabeth von Sachsen-Weimar-Eisenach (1854–1908).

Seit 1901 war er Mitglied im Verein für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde.

1913 kehrte er mit Johann Albrecht zurück nach Mecklenburg und wurde Hofmarschall auf Schloss Wiligrad. Zum 1. Januar 1914 ernannte ihn der Großherzog zum Nachfolger von Dimitri von Vietinghoff als Oberhofmarschall und damit zum Chef des Hofstaats- und Marschallamtes in Schwerin.[2]

In Folge der Novemberrevolution 1918, der Abdankung des Großherzogs und dem Ende der Hofhaltung wurde von Rantzau Chef der Vermögensverwaltung des großherzogliche Hauses, die ihren Sitz im bisherigen großherzoglichen Marschallamt Großer Moor 53 in Schwerin hatte. In dieser Eigenschaft handelte er als Verhandlungsbevollmächtigter des bisherigen großherzoglichen Hauses 1919[3] den Vertrag zwischen dem Freistaat Mecklenburg-Schwerin und dem ehemaligen Landesherrn, betreffend die Auseinandersetzung über die vermögensrechtlichen Verhältnisse aus.[4]

Ehe und Nachkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er war seit 1899 verheiratet mit Erica, geb. von Müller (* 30. Oktober 1878 in Vrestorf; † 13. April 1958 ebenda), der Tochter des Gutsbesitzers Victor von Müller auf Vrestorf und seiner Frau Irmgard, geb. von Harling und Enkelin von Karl von Müller. Das Paar hatte drei Söhne:

Rantzau starb auf dem Erbgut seiner Frau, Gut Vrestorf, das 1945 Lebensmittelpunkt der Familie wurde.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Regierungsblatt für Mecklenburg-Schwerin: Amtliche Beilage. 1901, S. 80.
  2. Großherzoglich Mecklenburg-Schwerinscher Staatskalender 1915, S. 33.
  3. Gerald Rosenberger: Finanzen und Finanzverfassung in den beiden Großherzogtümern Mecklenburg von 1850 bis 1914. Lit, Münster 1999, ISBN 3-8258-4514-1, S. 360 Anm. 704.
  4. Christian Ludwig Herzog von Mecklenburg, A. von Solodkoff: Mecklenburg-Schwerin: Portraits und Photographien aus dem Grossherzoglichen Haus. Schwerin: CW Verlag 2003, ISBN 9783933781284, S. 16.
  5. Orden und ihre Anordnung nach Großherzoglich Mecklenburg-Schwerinscher Staatskalender 1916, S. 35