Christiane Henriette von Pfalz-Zweibrücken

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Christiane von Pfalz-Zweibrücken, Fürstin von Waldeck und Pyrmont

Christiane Henriette von Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld (* 16. November 1725 in Rappoltsweiler; † 11. Februar 1816 in Arolsen) war eine Pfalzgräfin von Zweibrücken-Birkenfeld und durch Heirat Fürstin von Waldeck und Pyrmont.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Christiane Henriette war eine Tochter des Pfalzgrafen und Herzogs Christian III. von Zweibrücken (1674–1735) aus dessen Ehe mit Karoline (1704–1774), Tochter des Grafen Ludwig Kraft von Nassau-Saarbrücken. Christiane Henriette war eine Schwester des Zweibrücker Herzogs Christian IV., der Großen Landgräfin und des Generalfeldmarschalls Friedrich Michael. Zudem war sie eine Tante des ersten bayerischen Königs Maximilian I.

Sie heiratete am 19. August 1741 in Zweibrücken Fürst Karl von Waldeck und Pyrmont (1704–1763). Nach dem Tod ihres Mannes übte sie 1764 bis 1766 im Fürstentum für ihren Sohn Friedrich die Vormundschaft aus.[1] Für die Fürstin wurde in den Jahren 1764 bis 1778 durch Franz Friedrich Rothweil das Neue Schloss in Arolsen als Witwensitz (Wittumspalais) errichtet.

Christiane Henriette galt als kunstsinnig und wissenschaftlich hochgebildet. Sie war eine enge Freundin des Anthropologen Johann Friedrich Blumenbach.[2] Christiane legte eine umfassende Bibliothek an[3], die im Jahr 1788 ca. 6.000 Bände umfasste,[4] und unterhielt in ihrer Residenz Arolsen ein Kunst- und Naturalienkabinett.[5]

Als Christiane Henriette im hohen Alter von 90 Jahren starb, hinterließ sie beträchtliche Schulden[6], weshalb Teile ihrer Bibliothek und Gemäldesammlung 1820 versteigert werden mussten.[7] Sie wurde im Baumpark des Neuen Schlosses in Arolsen bestattet.

Nachkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus ihrer Ehe hatte Christiane Henriette folgende Kinder:

  • Karl (1742–1756)
  • Friedrich (1743–1812), Fürst von Waldeck und Pyrmont
  • Christian (1744–1798), portugiesischer Feldmarschall
  • Georg I. (1747–1813), Fürst von Waldeck und Pyrmont
⚭ 1784 Prinzessin Auguste von Schwarzburg-Sondershausen (1768–1849)
⚭ 1765 (geschieden 1772) Herzog Peter Biron von Kurland (1724–1800)
⚭ 1775 Herzog Friedrich von Nassau-Usingen (1738–1816)
  • Ludwig (1752–1793), holländischer General, gefallen

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Joseph Heinrich Wolf: Das Haus Wittelsbach: Bayern's Geschichte aus Quellen, G. G. Zeh, 1847, S. 482
  • Kerstin Merkel, Heide Wunder: Deutsche Frauen der frühen Neuzeit, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2000, S. 211 f.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens: Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Altertumskunde, Band 23, Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, 1863, S. 150
  2. Rudolf Gaedechens: Die Antiken des fürstlich Waldeckischen Museums zu Arolsen, Speyer, 1862, S. 15
  3. Birgit Kümmel: Arolsen: indessen will es glänzen, Bing, 1992, S. 124
  4. Arolsen: ein „Europa im Kleinen“? Die Hofbibliothek als „Kultur- und Wissensraum“ vom 16. bis zum frühen 19. Jahrhundert. (Memento vom 24. März 2012 im Internet Archive) (PDF; 587 kB)
  5. Birgit Kümmel: Arolsen: indessen will es glänzen, Bing, 1992, S. 130
  6. Allgemeiner Anzeiger und Nationalzeitung der Deutschen, S. 3309 Digitalisat
  7. Buchauktionen in Arolsen (Memento vom 26. Juli 2011 im Internet Archive)