Cäcilie von Schweden

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Cäcilie von Schweden, porträtiert von Theodor Hamacher (postum, datiert 1847)
Cäcilie von Schweden, spätere Großherzogin von Oldenburg

Cäcilie von Schweden (* 22. Juni 1807 in Stockholm; † 27. Januar 1844 in Oldenburg) war Prinzessin von Schweden und Großherzogin von Oldenburg. Sie war eine Tochter von Gustav IV. Adolf von Schleswig-Holstein-Gottorf, König von Schweden, und der Prinzessin Friederike Dorothea von Baden.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihr Vater wurde 1809 als schwedischer König entthront und 1810 des Landes verwiesen. 1812 ließen sich ihre Eltern scheiden. Die Mutter zog Cäcilie und ihre drei Geschwister Sophie, Amalie und Gustav bei ihrer Mutter, der Markgräfin Amalie von Baden, in Bruchsal auf. Als Cäcilie 22 Jahre alt war, starb ihre Mutter qualvoll an Brustwassersucht. Seitdem pflegte sie ihre erblindende Großmutter Amalie von Hessen-Darmstadt.

Im Oktober 1830 war Großherzog Paul Friedrich August von Oldenburg, der sich auf der Durchreise nach Stuttgart befand, zu Gast in Bruchsal. Der Sohn von Peter Friedrich Ludwig, Herzog von Oldenburg, war bereits zweimal verwitwet und 24 Jahre älter als Cäcilie. Nach einem 60-minütigen Gespräch hielt er um ihre Hand an. Sie willigte ein und zog daraufhin nach Wien, wo ihr Bruder Generalmajor am Hofe von Kaiser Franz I. von Österreich war. Dort bereitete sie sich auf ihre Hochzeit vor, die am 5. Mai 1831 in Gegenwart des Kaisers stattfand. Im Juni 1831 zog sie schließlich nach Oldenburg.

Sie war Komponistin der Melodie der oldenburgischen HymneHeil dir, o Oldenburg“ und beteiligte sich 1833 finanziell am ersten Theaterbau in Oldenburg, einem Vorläufer des Oldenburgischen Staatstheaters. Sie war Trägerin des russischen Katharinenordens sowie des königlich bayrischen Theresienordens. Cäcilie ist Namensgeberin einer Straße, eines Platzes, der bis 2020 über den Küstenkanal führenden Cäcilienbrücke, der 1867 gegründeten Cäcilienschule in Oldenburg sowie der Ortschaft Cäciliengroden (Landkreis Friesland) bei Wilhelmshaven.

Cäcilie war keine volksnahe Herzogin. Kontakt zur Oldenburger Bevölkerung zu finden, fiel ihr schwer. Ihre Warmherzigkeit erlebte nur ein enger Kreis. Trotzdem war sie anscheinend bei ihren Stiefkindern, dem Volk und auch bei der Oldenburgischen Künstlerschaft durchaus beliebt.[1] Am 28. Januar 1844, fünf Tage nach der Geburt ihres dritten Kindes, starb Cäcilie von Oldenburg im Alter von 36 Jahren am Kindbettfieber. Sie wurde im Großherzoglichen Mausoleum auf dem Gertrudenfriedhof in Oldenburg beigesetzt.

Nachkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alexander Friedrich Gustav (* 16. Juni 1834; † 6. Juni 1835)
  • Nikolaus Friedrich August (* 15. Februar 1836; † 30. April 1837)
  • Anton Günther Friedrich Elimar (* 23. Januar 1844; † 17. Oktober 1895)

Vorfahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 
 
 
 
 
Adolf Friedrich König von Schweden (1710–1771)
 
 
 
 
Gustav III. König von Schweden (1746–1792)
 
 
 
 
 
Luise Ulrike von Preußen (1720–1782)
 
 
 
Gustav IV. Adolf König von Schweden (1778–1837)
 
 
 
 
 
 
Friedrich V. König von Dänemark (1723–1766)
 
 
 
Sophie Magdalene von Dänemark (1746–1813)
 
 
 
 
 
Louise von Großbritannien (1724–1751)
 
 
 
Cäcilie von Schweden
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Karl Friedrich Großherzog von Baden (1728–1811)
 
 
 
Karl Ludwig von Baden (1755–1801)
 
 
 
 
 
Karoline Luise von Hessen-Darmstadt (1723–1783)
 
 
 
Friederike von Baden (1781–1826)
 
 
 
 
 
 
 
 
Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt (1719–1790)
 
 
 
Amalie von Hessen-Darmstadt (1754–1832)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Karoline von Pfalz-Zweibrücken (1721–1774)
 
 

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gisela Niemöller: Die Engelinnen im Schloß. Eine Annäherung an Cäcilie, Amalie und Friederike von Oldenburg. Isensee, Oldenburg 1997, ISBN 3-89598-463-9

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Andreas Lombard: Haus und Land. Das Herzogtum und Großherzogtum Oldenburg von 1773 bis 1918. Veröffentlicht in: Geschichte des Oldenburger Landes - Herzogtum, Großherzogtum Freistaat. Herausgegeben von Jörg Michael Henneberg und Horst-Günther Lucke. Aschendorff Verlag. Münster. 2014. ISBN 978-3-402-12942-5. Seite 97.