Anton Fugger

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Porträt von Anton Fugger (von Hans Maler zu Schwaz)
Ehefrau Anna Rehlinger

Anton Fugger von der Lilie (* 10. Juni 1493 in Augsburg; † 14. September 1560 ebenda) war ein deutscher Kaufmann, Reichsgraf und Bankier.

Zum Gedenken an den einflussreichen Kaufmann gab die Stadt Augsburg der 1997 fertiggestellten Lechbrücke den Namen Anton-Fugger-Brücke.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anton wurde als dritter und jüngster Sohn von Georg Fugger und seiner Frau Regina Imhof 1493 in Augsburg geboren. 1525 übernahm er das Handelsimperium der Fugger von seinem kinderlosen Onkel, Jakob „dem Reichen“, zusammen mit seinem Bruder Raymund und seinem Cousin Hieronimus. Anton Fugger war neben Jakob Fugger das bedeutendste Mitglied dieser Familie, die innerhalb weniger Generationen zur reichsten Familie der damaligen Welt geworden war.

Im Jahre 1527 heiratete Anton Fugger die Augsburger Patriziertochter Anna Rehlinger (vgl. von Rehlingen). Aus der Ehe gingen vier Söhne und sechs Töchter hervor. 1530 wurde er von Karl V. zum Reichsgrafen erhoben. Zwei Jahre später erkannten ihn Raymund und Hieronimus als Oberhaupt der Firma an. In der Folge dehnte er den Handel der Fugger bis nach Buenos Aires, Mexiko und Westindien aus. Er unterstützte die Kaiser Karl V. und Ferdinand I. und galt als „Fürst der Kaufleute“. Seine Geschäfte führte er dabei nach dem Wahlspruch „Stillschweigen stehet wohl an!“.

Zu einer seiner größten Leistungen zählte die Weichenstellung für die Zukunft des „Fuggerschen Namens und Stammes“. So veränderte er die wirtschaftlichen Grundlagen mit einem stark vergrößerten Grund- und Herrschaftsbesitz. Schließlich bereitete er die kommende soziale Rolle der Familie durch gezieltes Heiraten seiner Söhne und Töchter mit dem Landadel vor. Er fundamentierte somit den Einfluss und vermehrte Reichtum und Ansehen der Familie Fugger.

Fugger wirkte zudem als Mäzen, etwa für den Humanisten und Herausgeber Georg von Logau, der ihm im Februar 1534 in einer Sammlung von Jagdgedichten die erste Halieutica-Ausgabe des Ovid[1] widmete.[2]

Nachkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus der Ehe mit Anna Rehlinger gingen folgende Söhne und Töchter hervor:

  • Marx (Markus) (1529–1597) ⚭ Gräfin Sibylla von Eberstein (1531–1589)
  • Anna (1530–1549)
  • Hans (Johannes) (1531–1598) ⚭ Elisabeth Freiin Notthafft von Weißenstein
  • Catharina (1532–1585) ⚭ Jakob Graf von Montfort
  • Jeronimus (1533–1573)
  • Regina (1537–1584) ⚭ Wolfgang Dietrich Graf zu Hardegg
  • Susanna (1539–1588) ⚭ Balthasar Trautson Freiherr von Matrai
  • Jakob (1542–1598) ⚭ Anna Ilsung von Tratzberg
  • Maria (1543–1583) ⚭ Michael von Eitzing
  • Veronika (1545–1590) ⚭ Gaudenz zu Spaur

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Anton Fugger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Georg von Logau (Hrsg.): Poëtae tres egregii nunc primum in lucem editi. Gratii […] de venatione Lib. I. P. Ovidii Nasonis Halieuticôn liber acephalus. M. Aurelii Olympii Nemesiani Cynegeticôn Lib. I. Eiusdem carmen bucolicum. T. Calphurnii Siculi Bucolica. Steyner, Augsburg 1534 (Digitalisat).
  2. Heinrich Grimm: Neue Beiträge zur „Fisch-Literatur“ des XV. bis XVII. Jahrhunderts und über deren Drucker und Buchführer. In: Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel – Frankfurter Ausgabe. Nr. 89, 5. November 1968 (= Archiv für Geschichte des Buchwesens. Band 62), S. 2871–2887, hier: S. 2884.